Wie von fast allen Vereinsmitgliedern gemeldet wird, sind die Verluste durch Habicht, Sperber und Wanderfalke in den letzten 4 Wochen sprunghaft angestiegen. Die Überpopulation der Greifvögel in Sachsen-Anhalt trägt zum wesentlichen "Diebstahl" unseres Eigentums (unsere Brieftauben) bei.
Zur Erläuterung einige Infos:
Accipiter gentilis - Habicht
Habichtweibchen sind um 60 cm groß, ihre Spannweite beträgt ca. 110 cm. Die Oberseite ist dunkel- bis schiefergrau, die Unterseite hell. Der Schwanz ist mit 4-5 dunklen Querbändern gezeichnet. Der Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen kann sehr groß sein, ein ausgewachsenes Männchen ist oft nicht größer als der sehr ähnlich gezeichnete Sperber. Letzterer ist aber stets deutlich leichter als ein gleichgroßer Habicht. Habichte sind weit verbreitet, man findet sie noch weit über die europäischen Grenzen hinaus. Die meisten sind Standorttreu und überwintern hier - dagegen ziehen Jungvögel manchmal weit umher. Als Nahrung dienen Mittelgroße Vögel, aber auch Eichhörnchen und Kaninchen. Habichte jagen in großen Wäldern, aber auch im offenen Gelände mit einzelnen Baumgruppen.
Die Flügel des Habicht Accipiter gentilis sind relativ kurz mit gerundeten Enden, der Schwanz ist relativ lang und wenig gefächert. Das Flugbild ähnelt sehr dem des kleineren Sperber - abgesehen von drei Merkmalen: beim Habicht sind Hals und Schwanz etwas länger, darüber hinaus schlagen sie meist etwas langsamer mit den Flügeln.
Accipiter nisus - Sperber
Bei diesem relativ kleinen Greifvogel sind die Weibchen deutlich größer als die Männchen. Ein ausgewachsenes Weibchen misst ca. 35 cm, die Spannweite liegt um 60 cm. Das Verbreitungsgebiet des Sperbers reicht weit über Europa hinaus, sie bevorzugen strukturierte Landschaften, aber auch Wälder und Kulturlandschaften wie Parks und Friedhöfe. Wie der Habicht ist der Sperber ein "Ansitzjäger", von einem erhöhten Punkt aus, meist höheren Bäumen, lauert er auf Beute und stürzt sich darauf. Seine Beutetiere sind deutlich kleiner als die des Habichts, weshalb beide Arten trotz ihrer Ähnlichkeiten keine Nahrungskonkurrenten sind.
Der Sperber Accipiter nisus ist ein Habicht "light" - Färbung und Gestalt der beiden sind sich sehr ähnlich. Im Winter jagt der Sperber häufig Singvögel innerhalb von Ortschaften, meist direkt an ihren Futterplätzen. Er fliegt so schnell, dass es dabei selten etwas zu beobachten gibt - meist ist nur das aufgeregte Zwitschern der Singvögel nach einer Attacke zu hören.
...Bei aller Begeisterung für die Singvögel ist dabei nicht zu vergessen, dass auch die Wasservögel, wie z.B. Schwäne, Enten und Gänse, und die seltener gewordenen Greifvögel in die Winterfütterung eingeschlossen werden müssen. ... (Quelle: http://www.tierschutzbund.de)
Da sieht man mal wie weit diese Tierschützer von der Realität entfernt sind. Wer schützt denn unsere Brieftauben?
Wenn man liest, dass die Greifvögel "seltener geworden sind", versteht man die Welt nicht mehr. Ein Blick in den Luftraum sagt doch schon ALLES.
BOCHUM Naturschützer freut es, dass Greifvögel auch im Stadtgebiet immer häufiger auftauchen. Die Bochumer Taubenzüchter sind dagegen alarmiert. Sie befürchten Greifvogel-Attacken auch in unmittelbarer Nähe ihrer Taubenschläge.
Wenn Dirk Steinhoff, 1. Vorsitzender der Reisevereinigung Bochum-Nord, seine Tauben auflässt, blickt er immer wieder sorgenvoll gen Himmel. Denn: Immer öfter passiere es, dass Tauben nicht mehr zurückkämen. Auf langen Flügen, so Steinhoff, sei es zwar schon seit jeher vorgekommen, dass Brieftauben Opfer von Greifvögeln wurden. Aber: "Wir stellen vermehrt fest, dass die Attacken auch direkt am Taubenschlag stattfinden. Es wird kontinuierlich schlimmer." Steinhoffs Konsequenz: "Im Winter lasse ich die Tauben gar nicht mehr frei fliegen."
Machtlos
Gegen die Greifvogel-Attacken sind die Taubenzüchter im Prinzip machtlos. Sie dürfen die Tiere vertreiben, auf keinen Fall aber verletzen oder gar töten. "Zum Glück", sagen Greifvogelfreunde und Umweltschützer.
Auch Mathias Krisch, 1. Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) in Bochum, ist gegen Eingriffe in die Natur, bezeichnet die zunehmende Bedrohung der Brieftauben durch Greifvögel als eine normale Entwicklung. Genau wie Thorsten Wiegers vom NABU-NRW: "Das sind Wildtiere, die gehören hier hin."
Norbert Hake, Sprecher der Kreisgruppe Bochum des Landesjagdverbandes, sieht das anders: Dass die Greifvögel vermehrt in den Städten jagen, sei keine natürliche Entwicklung. Schließlich seien die Menschen auch dafür verantwortlich, dass der natürliche Lebensraum der Tiere durch die Ausweitung der Agrarflächen schrumpfe (s. Infokasten). Daher sei es richtig, in bestimmten Fällen einzugreifen - wenn die Gesetzeslage das zulässt.
Täter unbekannt
Mathias Krisch vom NABU geht aber davon aus, dass viele Taubenzüchter auf illegale Weise gegen die unliebsamen Wildvögel vorgehen. Anschuldigungen gegen Bochumer "Taubenvatters" erhebt er ausdrücklich nicht. In einem Bochumer Waldgebiet sei es allerdings schon vorgekommen, dass Unbekannte einen Horstbaum, der einer Greifvogelfamilie als Nistplatz diente, abholzten. Die Jungtiere starben.
Wer dahinter steckt, ist bis heute völlig unklar. Es wurde Anzeige gegen unbekannt erhoben. Anders als zum Beispiel im Kreis Warendorf, wo in den vergangenen Monaten - ebenfalls durch bislang unbekannte Täter - mehrere Greifvögel durch vergiftete Taubenkadaver getötet wurden, sind der Bochumer Polizei solche Fälle nicht bekannt.
Die Bochumer "Taubenvatters", die in fünf Reisevereinigungen organisiert sind, werden weiterhin die Augen aufhalten - und die Greifvögel in der Nähe der Schläge, vor allem Wanderfalken und Habichte, verscheuchen. "Denn", so Züchter Steinhoff, "man hängt ja schon sehr an seinen Tauben."
Viele Greifvögel wurden (und werden!) von einigen uneinsichtigen Menschen direkt (zum Beispiel durch Abschuss, Absägen der Horstbäume, Aushorsten und Töten der Jungvögel) oder indirekt (zum Beispiel Vergiftung, Fallenfang) verfolgt. Seit langem sehen manche Jäger in ihnen Konkurrenten bei der Jagd auf „Niederwild“ und einige Taubenzüchter nehmen z.B. dem Habicht oder dem Wanderfalken das Schlagen einer ihrer Tauben übel, obwohl beide naturgemäß nicht zwischen Wild- und Zuchttaube unterscheiden können! Zudem gibt es viele „unbeabsichtigte“ Todesopfer durch den Straßenverkehr, durch den Anflug an Fensterscheiben (z.B. Sperber), Windkraftanlagen und oberirdische Stromleitungen (z.B. Seeadler) sowie durch Bleivergiftung durch Schlucken von Munitionspartikeln beim Fressen angeschossener Tiere bzw. ihrer Reste. Mehr zum Thema Greifvogelschutz.
"...Taubenzüchter nehmen z.B. dem Habicht oder dem Wanderfalken das Schlagen einer ihrer Tauben übel..."
Wenn es nur bei EINER Taube bliebe, dann würden wir uns nicht so aufregen. Auch diese "Tierschützer" sind von der Realität meilenweit entfernt.
...Greifvögel wie Mäusebussarde, Sperber, Habichte und Rotmilane sind besonders geschützte Tiere, dürfen seit 1970 ganzjährig nicht gejagt werden – wer das doch tut, kann im schwersten Fall mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Allein, die Täter, die zumeist unerkannt bleiben, hat das bisher nicht abgehalten. „Im Wesentlichen kommen drei Personengruppen in Betracht”, erklärt Jürgen Hintzmann: „Jagdrevierinhaber, Geflügelhalter und Taubenzüchter.”...
am Wochenende sind keine Verluste zu beklagen. Wetter ist doch Heute voll o.K.
Bei aller Ernsthaftigkeit, wir müssen einfach umdenken. Der Spieß muss umgedreht werden. Unseren Tauben sollten wir beibringen, diese Bieser anzugreifen. Vielleicht haben sie dann den "Schnabel" voll und lassen ab von unseren Lieblingen.
Hallo Steffen, hab gerade von 10 Min. meine Jungtauben raus gelassen. Einige gleich in die Luft, ein paar aufs Dach und schon war der Wanderfalke wieder da und ist mit fetter Beute abgezogen. Also wird es doch für mich vorläufig das letzte Jahr im aktiven Brieftaubensport werden. Ich habe schon hin und her überlegt, das geht einen eingefleischten Züchter mit 35 Jahren Brieftaubenzucht doch voll ans Gemüth. Gruss Frank
da kann man schon das große Ko... bekommen. Lass nicht den Kopf hängen. Es wird schon weitergehen. Von mir bekommst Du noch etwas "Raubvogelfutter".
Wie durch ein Wunder haben wir noch keine Verluste in der Reisemannschaft zu verzeichnen. Vorgestern kamen einige Tauben spät am Abend. Da war bestimmt der Habicht dazwischen.
Hallo Steffen, dein Wort in Gottes Ohr!! Am Samstag haben wir RV- Vorflug und ab nächster Woche wird es ernst. Noch ein kleiner Hinweis: Mach mal den Link zum Forum etwas größer, vielleicht noch ein Pfeil daneben, oder als Button!! Gruss vom Fuße des Kyffhäusers! Frank